Von Sektdrosseln und anderen Eseleien – Bleckede-Tour 12. August 2007


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„Am 12. August um 11 Uhr öffnet das diesjährige Burgfest im Schlosshof des Elbschlosses Bleckede seine Pforten, um jung und alt für einen Tag in eine phantastische Märchenwelt zu entführen. Unter dem Motto "Märchen aus tausend-und-einer Nacht, sind für Dich im Schloss erwacht" werden die kleinen Besucher in einem Orientzelt viele Aktionen und Überraschungen erleben.“

Diesen märchenhaften Ankündigungen erlag auch unser Ingo und plante flugs eine Bahnausfahrt zum 9. Burgfest Bleckede für die schwulen Eisenbahnfreunde Hamburg. Denn an diesem Tag sollte der Heide-Express der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde Lüneburg e.V. (AVL) auf der Geestrandbahn von Lüneburg DB bis nach Bleckede-Waldfrieden verkehren und somit eine Anreise auf der Schiene ermöglichen.

 Trotz einer bekannten schwulen hamburgischen Großveranstaltung („Ledertreffen“) an diesem Wochenende traf man(n) sich also am frühen Sonntagmorgen um 9:40 Uhr wie üblich vor dem Reisezentrum Hamburg Hbf. Die erste Etappe sollte mit einem Zug der „metronom Eisenbahngesellschaft mbH“ bis Lüneburg zurückgelegt werden, der 9:54 Uhr ab Hauptbahnhof verkehrte. Da es auch südlich der Elbe Bewohner gibt, stiegen „die Harburger“ entsprechend in Hamburg-Harburg zu. So begaben sich also 10+1+1/2 Personen auf die Reise zu einem sehr lustigen und endlich auch einmal wirklich sommerlichen Tag an die Elbe nach Bleckede.
 

Weil: „hinten ist es nicht so voll“ (schenkelklopf!) folgten wir also Bernd, der dann bereits im Wagen 4 stecken blieb (ja, die Wagen sind nummeriert und es gäbe dann noch drei bis eins, was wirklich hinten wäre). Das Oberdeck wurde erklommen und Bernd zog es offensichtlich magisch in die Nähe einer weiteren Herrenrunde, die schon – ganz männlich – einen Kasten Bier auf dem Tisch ihrer Vierersitzgruppe zu stehen hatten. Allerdings sollte dieser noch als Geburtstagsgeschenk verpackt und hübsch dekoriert werden - vielleicht dann doch nicht mehr ganz so männlich? Ralli zauberte sogleich als Gegenpol zum Bier eine Flasche Sekt hervor; die regenbogenfarbenen Becher eines bekannten schwedischen Möbelhauses konnte Andreas aber zunächst im Rucksack lassen. Denn Ralli und Bernd hatten weder Mühen noch Kosten gescheut und stilvoll echte Sektgläser aus ihren Handtäschchen gekramt. Spätestens hier wurde wohl auch Nils, der erstmals mit auf einer Ausfahrt der schwulen Eisenbahnfreunde Hamburg war, bewusst, was da den lieben langen Tag auf ihn zukommen sollte. Da bis auf Phillip und meine Wenigkeit dem Sekt reichlich zugesprochen wurde, köpfte Andreas bereits noch auf der Veddel die zweite Flasche Sekt. Flugs war auch schon Harburg erreicht, wo dank ausgeprägten Spürsinns Dietmar und Petra samt Bertram sogleich die „Sektbar“ und ihre lustige Runde fanden.
Auch wenn Bertram selbstverständlich nur mit süßem, klebrigen Kirschfruchtsaftgetränk abgespeist wurde.

Irgendwie war allen gar nicht so recht bewusst, dass Lüneburg per „metronom“ eigentlich viel zu schnell erreicht wird. So musste Sektflasche Nummer drei (Spenderin Petra) und vier (Spender Dietmar) daraufhin regelrecht gestürzt werden – hicks! Zwar hatte Ingo vorab wieder tausend Bedenken wegen der „nur“ 14minütigen Umsteigezeit in Lüneburg, aber wir stiegen ganz in Ruhe in Lüneburg in den bereitstehenden Sonderzug nach Bleckede um.
Der von der AVL gefahrene Sonderzug bestand aus deren Umbauwagengarnitur (Bauart 3yg) samt Lokomotive AVL 46-01 („Privatbahn-V65“, MaK 600 D 1955). Der Zug war bisher nur mäßig besetzt, uns zog es quasi magisch in die Plüschklasse, die in ihrem graugestreiften original-1950er-Jahre-Design schon wieder Kult ist. Hatten wir uns gerade erst in den bequemen Polstern niedergelassen, fand dann Thomas trotz fortschreitenden Sektkonsums dank der ausliegenden Prospekte heraus, dass auch bei dieser Sonderfahrt durchaus für Plüsch ein kleiner Aufpreis gefordert wird. Unser sparsamer Schwaben-Ingo beschloss daraufhin einstimmig: sparen! Sprich umziehen in die zweite Klasse. Da er die heutige Reiseleitung innehatte, folgten wir ohne zu murren. Sämtliche bereits ausgebreitete Verpflegung jeglicher Art, Rucksäcke und andere Reiseutensilien sowie bereits ´rumgereichte Hefte (nein, keine Pornos – Modellbahn natürlich!) wurden wieder eingesammelt und einen Großraum weiter gezogen. Hier saß nur ein älteres Ehepaar, welches aber innerhalb kürzester Zeit freiwillig ihre Plätze aufgab, obwohl Bernd doch noch gar nicht so richtig losgegackert hatte…

Und da ging es auch schon los, der Sonderzug verließ Lüneburg und fuhr auf der zum Netz der Osthannoverschen Eisenbahnen AG (OHE) gehörenden Strecke Richtung Bleckede.
Die zunächst als "Bleckeder Kreisbahn" (ab 1917 „Bleckeder Kleinbahn“) in Betrieb gegangene Verbindung zwischen Lüneburg und Bleckede ist die älteste Stammstrecke der OHE. Zudem stellt sie als ursprüngliche Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 750 mm eine Besonderheit dar. Ferner hatte sie nie eine direkte Verbindung zu den übrigen OHE-Strecken. Ein Übergang war und ist nur über den Bahnhof Lüneburg der Staatsbahn (bzw. heutige DBAG) möglich.

Bereits im Juli 1894 erhielt der damalige Kreis Bleckede die Genehmigung zum Bau einer schmalspurigen Kleinbahn von Echem über Bleckede nach Dahlenburg. In Echem bestand Anschluss an die Staatsbahn Lüneburg – Büchen und in Dahlenburg an die Staatsbahn Lüneburg – Wittenberge. Bleckede war mit dem Betriebswerk Mittelpunkt der Strecke. Nach nur fünfmonatiger Bauzeit wurde die Kreisbahn im Dezember 1895 eröffnet, fünf Jahre später im Oktober 1900 der Bleckeder Hafen erschlossen.

Die gewählte Linienführung zeigte sich schon bald als nicht optimal, das eigentliche Ziel der Reisenden - die Bezirksstadt Lüneburg - war nur durch umsteigen zu erreichen. Auf dem Abschnitt Brackede - Echem war der Verkehr äußerst schwach. Der Kreis Bleckede trat somit Überlegungen nahe, den Abschnitt abzubauen und das Material für eine direkte Anbindung Lüneburgs zu nutzen. So geschah es auch und bereits im August 1904 erfolgte die Eröffnung nach Lüneburg. Der Ausbau weiterer Anschlussgleise schritt zügig voran - die Bahn stand in ihrer Blüten - im Oktober 1912 begannen Planungen für eine Rollbockanlage in Lüneburg. Trotz all dieser Baumaßnahmen stand man Überlegungen zur Umspurung der Bahn auf die Regelspur von 1435 mm durchaus positiv gegenüber. Das gesamte Gleisnetz war stark verschlissen und die Beförderung von Normalspurwagen auf Rollwagen aufwendig. Durch die Folgen des ersten Weltkriegs verzögerte sich die Umspurung des Abschnitts Bleckede bis Lüneburg, erst im November 1919 konnte die Streckenabnahme erfolgen. (Die verblieben Schmalspurabschnitte wurden allesamt bis Mitte der 1920er-Jahre stillgelegt).

Soweit ein kleiner, grober Überblick zu der von uns bereisten Strecke.

Schon Wochen vorher wurden wir geimpft und eingenordet, dass unser Ziel „Bleeee-kede“ ausgesprochen wird, mit langem „e“ und auf der ersten Silbe betont! Hier tritt nämlich das „Dehnungs-c“ zutage, als Lautschrift dann bitte bleːkədə].
Gleiches gilt wohl sinngemäß für „Märklin“ – sagt man… Die Stadt Bleckede wurde 1209 durch Herzog Wilhelm von Lüneburg, einem Sohn Heinrichs des Löwen als Löwenstadt gegründet. Stadtrechte erhielt Bleckede bereits 1310. Das heutige Schloss steht auf Resten einer Burg unbekannten Datums, wird aber erstmals um 1270 erwähnt und wird heute für jährliche Musik- und andere Festivitäten genutzt.

Gemütlich zuckelte der Zug zunächst unter dem Elbe-Seitenkanal hindurch nach Scharnebeck, weiter über Neetze dann durch den Forst Sandbergen bis nach Bleckede. Die Fahrtzeit pro Richtung beträgt eine Stunde und zehn Minuten, die Rückfahrkarte kostet 10.- Euro (Bertram 5.- Euro) – und nein, wir hatten KEINE Fahrräder dabei! Gotthard zog die nächste Flasche Sekt aus dem Rucksack, die Stimmung war ausgelassen. Kekse und andere Süßigkeiten nahmen ihre Runde, dazu ein geplapper und gegacker wie im Hühnerstall bei „Chicken Run – Hennen Rennen“. Sogar der Wetterbericht hielt sein Versprechen, wir wurden bereits seit Hamburg mit sommerlichen Temperaturen und Sonne satt verwöhnt.

Und da war auch schon Bleckede erreicht. Wir verließen hier, wie fast alle Fahrgäste, den Zug, der weiter bis Bleckede-Waldfrieden fuhr. Denn es waren uns ja liebreizende Burgfräuleins versprochen! (In Waldfrieden hätten wir womöglich anstrengende Draisinenfahrten machen müssen). Zunächst schossen Thomas und ich natürlich noch ein paar Eisenbahnfotos unseres Sonderzuges als Alibi, auch stand eine „sechshunderter“ der OHE (60022, MaK 650 D 1959) vor dem OHE-eigenen Ausbesserungswerk in der Sonne. Ansonsten machte das „Bleckwerk“ einen eher leer stehenden Eindruck.
 

Bereits ein paar Seitenstraßen weiter fanden wir uns dann vor dem Eintritt zum Schloss wieder, hier wurde - dem Raubrittertum moderner Zeiten üblich - Eintritt in Höhe von 2.- € erhoben. In der kleinen Schlossanlage präsentierten sich Verkaufsstände („Kunsthandwerk“) sowie Verpflegungseinrichtungen („Pommes“). Wie es sich für eine richtige Burg bzw. ein Schloss gehört, gibt es einen Turm. Dieser besteht im Original aus einer halbhohen Ruine, in die jedoch eine moderne Stahlkonstruktion als Aussichtsturm gesetzt wurde. Der Zugang war wenigstens kostenfrei. Von oben bietet sich ein herrlicher Rundumblick über die Dächer Bleckedes sowie die Elbauen und Elbe hinüber nach Neu Bleckede. Dazu drehte noch ein Storch eine majestätische Runde knapp über unsere Köpfe hinweg.

Neu Bleckede ist heute ein Stadtteil von Bleckede, wenn auch rechtselbisch gelegen. Ursprünglich war Neu Bleckede ein Ortsteil des Amt Neuhaus, welches bis zum Ende des zweiten Weltkriegs fast vollständig zur preußischen Provinz Hannover gehörte, lag es während der deutschen Teilung innerhalb der „DDR“. In Folge der deutschen Wiedervereinigung lebte das aus acht alten Gemeinden bestehende Amt Neuhaus erneut auf und gehörte vom 3. Oktober 1990 bis zum 30. Juni 1993 zum Landkreis Hagenow des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Die acht Gemeinderäte beschlossen jedoch jeweils einstimmig einen Wechsel zu Niedersachsen. So wurde am 30. Juni 1993 durch einen Staatsvertrag zwischen den beiden Bundesländern das Amt Neuhaus wieder Teil des Landkreises Lüneburg. Neu Bleckede und Neu Wendischthun wurden dabei wieder Ortsteile der Stadt Bleckede, die anderen Gemeinden bereits am 1. Oktober 1993 zu einer Einheitsgemeinde zusammengefasst. Obwohl die Gemeinde damit kein Amt mehr ist, blieb der Name Amt Neuhaus als Gemeindename bestehen. Durch den geplanten Bau einer neuen Elbbrücke zwischen Darchau und Neu Darchau im Landkreis Lüchow-Dannenberg erhofft man sich eine bessere Anbindung an die Kreisstadt Lüneburg, bisher muss hierzu die Elbe mit Fähren passiert werden, was mit gewissen Beschränkungen verbunden ist.

Zwischenzeitlich waren zwar Phillip und Nils verschwunden (sicherlich auf Erkundungstour dunkler Kellerverliese), jedoch konnte der Rest der Truppe zu einem „Gruppenbild mit Dame“ oder so ähnlich auf dem Turm formiert werden. Die Regie hatte es da natürlich sehr schwer, wenn doch auch noch die Elbe im Hintergrund sowie die Gesichter in der Sonne sein sollen… Nach dem Abstieg trafen wir auch unsere beiden Ausreißer wieder, sie hatten sich lediglich ganz züchtig in die Wartegemeinschaft vor dem örtlichen Pommes-Verkauf eingereiht!
 

Zwei Dumme – ein Gedanke: Andreas und Ralli entdeckten den Kinderspielplatz und ließen nicht locker, ehe sie nicht auf einem großen Holzesel „reiten“ konnten. Wie sagt Bernd immer so trocken: „sich fremd schämen“. Natürlich mussten sie zu zweit auf den Esel, Andreas zuerst und Ralli hat das dann auch noch irgendwie da ´rauf geschafft. Nach ausgiebiger „Rodeo-Runde“ und zahlreicher Fotos zogen wir weiter.
Mittlerweile waren nun Dietmar, Petra und Bertram nicht mehr da, aber Ingo wollte uns doch unbedingt die Naturschönheiten oder besser Schönheiten der Natur nahe bringen. Eine kleine Brücke über den Schlossgraben versprach offensichtlich ein bis dato unbekanntes Cruising-Gelände, gewisse bauliche Gegebenheiten des Brückenkopfes ließen dann Ingo sämtliche Erlebnisse des Abends zuvor wieder in den Kopf schießen und er demonstrierte uns eindrucksvoll sein Wissen und Können zum Thema „Andreaskreuz“. Dass Thomas dazu noch das Hinweisschild zum „Ponyreiten“ entdeckte, blieb von ihm natürlich auch nicht unkommentiert – und wer Thomas kennt, weiß was das bedeutet!

Irgend wie gelang es, wieder auf den Pfad der Tugend, sprich Wanderweg zurückzukehren, eine Skulptur als „Kunst im öffentlichen Raum“ regte zu einem erneuten Gruppenfoto an (wenn auch wieder nicht vollzählig).

So liefen wir bis an die Elbe zum Fähranleger. Mit der Motorfähre „Amt Neuhaus“ setzten wir, wie auch zahlreiche Radfahrer und Automobilisten, über auf die andere Elbseite nach Neu Bleckede. Fußgänger zahlen hier einen Euro. Immerhin schaffte man es, den Elbdeich zu erklimmen („Himmelsstürmer“) und zum ehemaligen Wachturm zu laufen.
 

Da es nicht wirklich etwas in Neu Bleckede zu sehen gibt, sind wir recht bald zur Fähre zurückgekehrt und haben wieder übergesetzt. Ingo lockte uns anschließend in den Hafen und schwärmte von einem alten Eisenbahngleis, welches noch im Pflaster eingelassen war. Gotthard wusste dann fachmännisch zu erklären, warum der alte Getreide-Speicher eigentlich ein Getreide-Silo ist (oder war es umgekehrt?). Ingos Strategie, dem Gleisverlauf über den Deich zu folgen, ging nicht auf, zu sehr lockte da das Eiscafe im Zentrum. Phillip und Nils hatten jedoch nochmals etwas im Schloss zu erledigen (Stichwort Verlies), auch Gotthard und Ingo interessierten noch ein paar Dinge im Ort. Kaum im Garten des Eiscafes niedergelassen, tauchten dafür Dietmar, Petra und Bertram wieder auf! Ob seiner pädagogischen Fähigkeiten bewusst, ließ ich dann geschickt Bertram anstelle auf meinem Schoß lieber auf Bernds Schoß Platz nehmen, grins. Es wurde eine gesellige Runde bei Eis und Getränken.

Zur verabredeten Zeit trudelten wir alle wieder am Bahnhof ein, Thomas und ich wieder in Fotoposition für den einfahrenden Zug. Zuvor wurde noch im „Bleckwerk“ auf der Drehscheibe ´rumgeturnt und man(n) ließ Muskeln spielen. Im vorderen Bahnhofsteil stand an der Seite eine kleine, hellblaue Lok, die natürlich ebenfalls noch von Thomas und mir auf den Film bzw. Chip gebannt werden musste: die (ehemalige?) Lok AVL 5 (LHB 3087 / 1963; ex Emsland Stärke). Aber dann kam auch schon der Sonderzug aus Bleckede-Waldfrieden zur Rückfahrt nach Lüneburg DB.
 

 

Wir stürmten den ersten Wagen, wo wir erneut einen Großraum für uns alleine hatten. Und da wurde doch tatsächlich bereits wieder eine Flasche Sekt geköpft! Ingo erklärte dann während der Rückfahrt akribisch Bertram (während beide aus dem Fenster hingen) die Funktion von Weichen, die Bedeutung der Pfeiftafeln und allerlei anderes rund um die Eisenbahn. Bertram erklärte alsbald akribisch, dass jemand seinen  xxx  nicht richtig in der Hand gehalten hätte und warum man nun nicht mehr auf die Toilette sollte… Vielleicht wegen der Wärme oder der zahlreich erlebten Abenteuer des Tages, vielleicht aber auch wegen der zahlreichen Gläschen perlenden Getränkes (es blieb natürlich nicht nur bei der einen Flasche Rückfahrt-Sekt), urplötzlich wurde teils geschwächelt. Ralli streckte sich hemmungslos auf einer Sitzbank aus und umfunktionierte diese zur Schlafpritsche. Das leichte Stöhnen und grinsen ließ auf einen netten Traum deuten. Die Fahrkartenkontrolle verlief übrigens auch reibungslos (weil: wir hatten ja KEINE Fahrräder, gell?), allerdings rutschte der Fahrplan stetig nach hinten. In Lüneburg angekommen, erreichten wir „im fliegenden Wechsel“ den Zug zurück nach Hamburg, wobei sogar weder Rucksäcke, Kameras noch Kinder im Sonderzug vergessen wurden! Kurz nach 18 Uhr landeten wir wieder in Hamburg. Weil sich inzwischen der „kleine Hunger“ meldete, sind anschließend noch Ralli, Bernd, Thomas, Gotthard, Andreas und ich ins Cafe Uhrlaub gezogen, wo wir hinten im Garten Platz fanden. Hier werden zum Glück nicht die Gäste beschissen, sondern nur der Kellner – eine fette alte Taube saß im Baum über uns und entleerte sich nach und nach. Das zog gewisses Stühlerücken nach sich und sorgte für ununterbrochenen Gesprächsstoff, aber wie gesagt, der Kellner bekommt´s ab. Beinahe erst zwei Stunden später löste sich dann die Runde endgültig auf - ein sehr netter, lustiger und interessanter Tag ging damit zu Ende!

Peter
(der auch die Bilder geschossen & illustriert hat)